Der AMP stellt sich vor

Der Abwasserzweckverband Mittleres Pfrimmtal (AMP) wurde von den drei Verbandsgemeinden Kirchheimbolanden, Göllheim und Monsheim gegründet. Anfänglich stieß das Projekt auf Widerstand bei der Bevölkerung und die Gründungsväter, die Verbandsbürgermeister Hans Appel (VG Göllheim), Wehrmann Seel (VG Kirchheimbolanden) und Adolf Weiß (VG Monsheim), mussten volle Überzeugungsarbeit bei der Bevölkerung leisten.

Nach erfolgreicher Gründung im Jahre 1975 folgte eine vierjährige Planungs- und Vorlaufzeit. Bis dann schließlich 1979 mit dem Bau der Kläranlage, 2 km südlich von Monsheim, begonnen werden konnte.

Im Herbst 1982 wurde die Kläranlage dann schließlich eingeweiht und leitet seitdem gereinigtes Abwasser in die Pfrimm.

Insgesamt hat der AMP rund 71 Millionen Mark in den Bau der Kläranlage Monsheim investiert, die vom Land Rheinland-Pfalz mit rund 40 Millionen Mark bezuschusst wurden.

Das gesamte Gebiet des AMP erstreckt sich über eine Fläche von ca. 50 km2.

Zum heutigen Zeitpunkt sind 27 Gemeinden und Ortsteile mit ca.  32.000 Einwohnern an das AMP-Kanalnetz angeschlossen, darunter Monsheim, Kriegsheim, Wachenheim, Mölsheim, Albisheim, Biedesheim, Bubenheim, Einselthum, Immesheim, Ottersheim, Rüssingen, Zellertal ( mit den Ortsteilen Harxheim, Niefernheim und Zell), Dreisen Göllheim, Standenbühl, Weitersweiler, Bischheim, Gauersheim, Kirchheimbolanden (mit Ortsteil Haide), Rittersheim, Stetten, Ilbesheim, Bolanden (mit Ortsteil Weierhof), Marnheim und Morschheim.

Das Kanalsystem des AMP ist größtenteils ein Mischsystem. Das bedeutet, dass neben dem anfallenden Abwasser aus den Haushalten bzw. Industrie auch das Regenwasser in die Kanalisation geleitet und in der Kläranlage in Monsheim gereinigt wird.

Der Verbindungskanalsammler erstreckt sich auf ca. 45 km mit einer Nennweite von DN 300-1800. 

Das Kanalnetz verfügt über einige Regenentlastungsanlagen (5 Regenüberlaufbecken, 11 Regenklärbecken, 9 Staukanäle und 3 Pumpwerke).

Das Team auf der Kläranlage umfasst 12 Mitarbeitern, darunter sind acht technische Mitarbeiter (u.a. Elektriker, Fachkraft für Abwassertechnik, Chemielaborantin) und drei Personen in der Verwaltung, dazu kommt seit August 2020 eine Auszubildende zur Fachkraft für Abwassertechnik.

Die Kläranlage verfügt über eine Ausbaugröße von 46.500 EW (Einwohnergleichwerten), dies entspricht der Größenklasse 4 von 5.

Verschiedene Baumaßnahmen waren in den letzten Jahren fällig, um die Abläufe in der Kläranlage und des Kanalnetz zu optimieren.

Folgende Beispiele dazu:

  • Erweiterung des Betriebsgebäudes und technische Ausrüstung 1999 
  • Umbaumaßnahme der Rechenanlage und Bau einer Rechenhalle 2000 
  • Inbetriebnahme BHKW 1 (114KW) 2004 
  • Sanierung des Sand- und Fettfang 2004 
  • Umbaumaßnahme der Biologischen Reinigung 2005/2006
  • Kanalsanierung Kirchheimbolanden bis Kupermühle 2010
  • Kanalsanierung zwischen Bischheim u. Einselthum 2012/2013
  • Inbetriebnahme des BHKW 2 (265 KW) 2013 
  • Inbetriebnahme des neuen Gasbehälters (V=1.500m³) 2014 

Mit dem Start der energetischen Sanierung der Kläranlage Monsheim im Jahre 2014, wurde ein großes Projekt angestoßen, um die zukünftigen Aufgaben des AMP zu bewältigen und vorzubereiten.

Die Gesamtkosten der Energetischen Sanierung werden sich auf ca. 8.000.000€ belaufen, u.a. wird die Biologische Reinigung optimiert, der Faulturm saniert und weitere Anlagenteile gebaut bzw. ausgetauscht. Auch finden erste Betrachtungen zur weitergehenden Phosphat- und Mikroschadstoffelimination statt.

Seit bereits 20 Jahren nimmt man mit der Kläranlage Monsheim beim Prozessbenchmarking der Firma aquabench teil, hierbei handelt es sich um eine Datenerhebung, die in Workshops mit anderen Kläranlagen zur Optimierungs- und Erfahrungserweiterung beitragen.

Wir sind seit über 25 Jahren Mitglied der DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.). Dort werden regelmäßig Weiterbildungen angeboten, bei denen unsere Mitarbeiter mit großem Interesse teilnehmen und sich für die DWA engagieren.

Seit dem Jahr 2000 sind wir bereits Ausbildungskläranlage der DWA.

Somit möchten wir vom AMP unseren täglichen Auftrag der Abwasserreinigung mit den neusten Erkenntnissen aus der Wasserwirtschaft erfolgreich ausführen.

Um einmal den Trinkwasserverbrauch in Deutschland in Zahlen darzustellen liegt dieser in den Haushalten mittlerweile bei durchschnittlich 127 Liter pro Person, dabei lediglich 4 Liter zum Trinken, 40 Liter für die Toilettenspülung, 40 Liter zum Baden und Duschen, 19 Liter zum Wäsche waschen, für die tägliche Körperpflege und Kochen 4 Liter, 8 Liter zum Spülen, 5 Liter zum putzen und 7 Liter für sonstige Zwecke.

Technische Daten der Kläranlage:

Jahresschmutzwassermenge:     3.000.000 m³ 
Trockenwetterzufluß: 423 m3/h = 118 l/s 
Regenwetterzufluß:     846 m3/h = 235 l/s 
Zulaufpumpwerk:Förderhöhe: 5,55 m 
Schmutzwasserschnecke 1 Ø 1100; 235 l/s 
Schmutzwasserschnecke 2 Ø 1100; 235 l/s 
Regenwetterschnecke 3 Ø 1800;430 l/s 
Rechen:      2 Filterstufenrechenmit Presse u. Wäsche 
Sandfang mit Fettfangkammer  V = 310 m3 
Vorklärbecken 1+2:       V  = 2 x 150 m3 = 300 m3 
Belebungsbecken Zone 1:         V = 2×800 m2 = 1600m3 
Belebungsbecken Zone 2+3:  V = 2×1791 m3 = 3582 m3 
Nachklärbecken 1+2:   V = 2 x 2516 m3 = 5032 m3 
Vor- und Nacheindicker: V = je 250 m3 
Faulturm:  V = 2800 m3 
Schlammentwässerung:       1 Zentrifuge (Flottweg)
Überschussschlammeindickung: 1 Siebbandentwässerung (Stutzenberger)
Schlammlagerplatz: 2000 m² 
Gasbehälter:1.500m³