In vielen Kursen und Seminaren zur Fort- und Weiterbildung wird (zum Teil noch fachfremden) den Kolleginnen und Kollegen ein Überblick über die wichtigsten Anforderungen zum Betrieb von Kläranlagen vermittelt.
Die DWA-Ausbildungskläranlagen übernehmen dabei die Aufgabe, im Rahmen eines 14- tägigen Praktikums die wichtigsten Grundlagen aus der Praxis zu vermitteln. Nur so ist gewährleistet, dass die theoretischen Unterweisungen auch auf fruchtbaren Boden fallen. Diese Begleitung und Unterweisung im Rahmen eines Praktikums erfolgt zusätzlich zum normalen Tagesgeschäft, sozusagen ehrenamtlich durch die Kolleginnen und Kollegen der Kläranlage Monsheim.
Für die Kläranlage Monsheim wurde die Anerkennung als DWA-Ausbildungskläranlage bereits im Juli 2003 erstmalig ausgesprochen. Die Auszeichnung wird aufgrund der besonders effektiven Optimierungsmaßnahmen und aufgrund der guten Qualifikation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Bereich der Abwasserentsorgung zum vierten Mal in Folge ausgesprochen (2010, 2015, 2020).
Der DWA-Landesverband hofft, mit einer Ausbildungsinitiative künftig die Gewinnung von engagiertem Fachpersonal unterstützen zu können.
Die großartigen Fortschritte bei der Reinhaltung und Renaturierung unserer Fließgewässer sind nur dank der Bereitschaft möglich gewesen, Summen in Milliardenhöhe zum Bau von Kanalisationen und von leistungsfähigen Abwasserreinigungsanlagen bereitzustellen.
Investitionen in dieser Größenordnung sind aber nur zu verantworten, wenn gleichzeitig eine konsequente Ausbildung und Fortbildung des Betriebspersonals für einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb der Abwasseranlagen sorgt. Im Bereich der Aus- und Fortbildung des Betriebspersonals hat sich der DWA-Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall bereits seit Jahrzehnten, u.a im Rahmen der „Kläranlagen-Nachbarschaften und Kanal- Nachbarschaften“ engagiert.
Der Status einer „DWA-Anerkannten Ausbildungskläranlage“ stammt bereits aus den 80er Jahren, als auf geeigneten Kläranlagen dem auszubildenden Betriebspersonal die Grundlagen der biologischen Abwasserreinigung und der Labortechnik vermittelt wurden. Heute muss sich das Betriebspersonal wegen der deutlich höheren Anforderungen an die Abwasserreinigung (z.B. Nährstoffelimination, Phosphorreduzierung) und bei der Mess-, Steuer- und Regeltechnik ganz den neuen Herausforderungen stellen. Daher wurde auch der Anforderungskatalog an eine DWA Ausbildungskläranlage des Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland fortgeschrieben. Folgende Voraussetzungen müssen vorhanden sein, um als DWA anerkannte Ausbildungskläranlage zertifiziert zu werden:
- Mindestausbaugröße 20 000 EW
- eine technisch gute Ausstattung
- ein sehr guter Wirkungsgrad (gute Reinigungsleistung)
- engagiertes und gut ausgebildetes Personal, das auch bereit ist, sich den Auszubildenden zu widmen
- hohe fachliche Qualifikation des Leiters der Abwasseranlage (Abwassermeister, Betriebsingenieur)
- die Anlage soll über eine Stickstoff- und Phosphorelimination verfügen
- die Behandlung des Klärschlammes sollte in einer Schlammfaulungsanlage (Faulturm) erfolgen um zur Energieeinsparung beitragen zu können.
- Anforderungen an das Sicherheitsmanagement (Dienstanweisung, Alarm- und Gefahrenabwehrplan, Umsetzung der Unfallverhütungsvorschriften) werden erfüllt.
Kurzbeschreibung DWA
DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirt- schaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.
In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich Regelsetzung, Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.